Mag. Anneliese Aschauer

Mit innerer Stärke durch die Corona-Krise

Corona fordert uns heraus – bleiben Sie in Ihrer inneren Stärke!

Corona stellt uns vor vielfältige Herausforderungen: zwischenmenschlich, emotional und existentiell.  Wie können wir in dieser Zeit in unserer inneren Stärke bleiben oder diese neu entfalten?

Die Einschränkungen unserer Freiräume, Ängste um die Gesundheit und die medizinische Versorgung, die massiven wirtschaftlichen Auswirkungen, und auch die Isolation durch fehlende soziale Begegnungen aktivieren bei vielen Menschen Stress und Ängste.

Gerade Krisen beinhalten jedoch immer unbändiges Potential zur Entfaltung innerer Stärke, in der Fachwelt Resilienz genannt. Wir wissen aus anderen Katastrophen, dass Menschen alles in sich haben, um Krisen zu bewältigen, um neue kreative Ideen für eine sinnstiftende Gestaltung von schwierigen Situationen zu finden und gestärkt daraus hervor gehen können.

Dafür müssen wir bereit sein, die neue Situation anzunehmen, uns auf die inneren und äußeren Veränderungsprozesse einzulassen und ganz bewusst ins Gestalten zu gehen.

Resilienz bedeutet dabei klarerweise nicht, dass wir danach in unsere Ursprungsform zurück gelangen werden. Wir werden uns verändern, weiterentwickeln und neue Stärken entfalten.

Die Feinde der inneren Stärke:

Angst und negative Gedanken – Ohnmacht – Soziale Isolation!

Angst dient dem Überleben – sie ist berechtigt und sinnvoll – jedoch in richtiger Dosierung

Angst ist grundsätzlich nichts Falsches. Das Überleben der menschlichen Spezies ist vor allem darauf zurück zu führen, dass unsere Urahnen eben nicht komplett sorglos durch die Welt wanderten. Gerade eben ihre Angst und das angemessene Reagieren auf Herausforderungen sicherte ihr Überleben.Angst weist uns auf mögliche Gefahren hin, lässt uns innehalten, bevor wir uns in (potentiell) gefährliche Situationen begeben und ermöglicht uns, in einer konstruktiven Art und Weise auf Risiken zu reagieren. Intuitiv und spontan bereitet sie uns körperlich und seelisch auf Vermeidungs- oder Fluchtverhalten vor. Bei den meisten Menschen führen Ausnahmesituationen zunächst automatisch zu Ängsten, zu Wut und zum Hadern über das Schicksal und zu Gefühlen des Eingebremstseins und der Ohnmacht. Früher oder später beginnen wir dann aber nach neuen Wegen und Möglichkeiten zu suchen und gehen in eine Neuorientierung.

Wann werden Ängste problematisch und destruktiv?

Problematisch wird es jedoch, wenn Ängste zu Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit führen und uns permanent überfluten. Dies passiert dann, wenn unsere bekannten Handlungsmöglichkeiten nicht mehr ausreichen und wir uns der Situation ausgeliefert fühlen. Dann erleben wir einen wahren Angstcocktail, wir denken nicht mehr klar, der Blick ist auf Horrorszenarien gerichtet und wir lassen uns stark von (negativen) Emotionen leiten. Der Körper befindet sich in einem Stress- und Alarmierungszustand, voller Unruhe und Anspannung gepaart mit Ohnmacht und Schockstarre. In der Fachsprache nennt man diesen Zustand „freeze“ – wir sind wie eingefroren.

Zentralste emotionale Grundbedürfnisse in Gefahr

Zu unserem Wohlbefinden und Glück sind vor allem emotionale Grundbedürfnisse von zentraler Bedeutung. Sind diese längerfristig bedroht, dann entstehen Ängste – Ohnmacht und soziale Einsamkeit.

Corona bedroht unsere zentralsten emotionalen Grundbedürfnisse

Gerade für Menschen, die alleine leben kann dies zu Vereinsamung und Traurigkeit führen. Treffen mit Familie und Freunden oder ein regelmäßiger Besuch von Kaffeehäusern, Gastgärten oder Konzerten sind für viele von uns, fixe Bestandteile eines erfüllten Lebens, die nun fehlen. Und jene Menschen, die in konflikthaften Beziehungen leben sind diesen jetzt noch viel stärker ausgesetzt.

Angst verstärkt sich durch Starre, Grübeln und Fokussierung auf mögliche Horrorszenarien –

Stärke erleben wir durch den Blick auf Möglichkeiten, Chancen und durch proaktives Handeln und Tun.

Hilfreiche Strategien zur Aktivierung Ihrer inneren Stärke in der Corona-Zeit

Finden Sie in allem was Sie tun, die richtige Balance:

Selbstwirksamkeit (WAS kann ich JETZT tun?und

 Bindung (WER tut mir jetzt gut?)

reduzieren Angst und entfalten Stärke!

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